FARAH WILLEM
»Le degré d‘incertitude –
Der Grad der Unsicherheit«

Öffnungszeiten:
9. Mai – 4. Juli 2014

Eröffnung:
9. Mai – 19 Uhr
Einführung: Yanine Esquivel
Kunsthistorikerin, Kiel


»la nuit la mer« (die Nacht - das Meer)
»la nuit la mer« (die Nacht – das Meer)

Farah Willem (Jahrgang 1973) lebt in Paris als Malerin und Lyrikerin. Aufgewachsen ist sie in Paris und Marrakesch als Tochter eines marokkanischen Künstlers und einer französischen Mutter mit flämischen Wurzeln. In ihren Arbeiten spiegeln sich maghrebinische und abendländische Einflüsse wider, durchdringen sich gegenseitig und schaffen so außergewöhnliche und eigenwillige Werke. Die bevorzugten Farben Farah Willems sind Schwarz und Rot, Weiß und Blau. Ihre Zeichnungen und Gemälde entstehen in Mischtechniken, für die sie Acryl, Öl- und Aquarellfarben sowie chinesische Tinten oder Tinten auf Lack-Basis verwendet.

»l'âme de la neige sur le cœur« (die Seele des Schnees auf dem Herzen)
»l’âme de la neige sur le cœur« (die Seele des Schnees auf dem Herzen)

„Kunst besteht schon als ein lebensnotwendiges Bedürfnis, bevor sie planbar ist. Und ich handle aus totaler Intuition heraus“, sagt Farah Willem in einem Interview. Dabei entstehen zuerst die Bilder, die dann durch Texte ergänzt werden. 2013 erschien die zweisprachige Ausgabe ihrer Gedichte mit einer Übersetzung und ihren Illustrationen.

Farah Willem in der Bürgergalerie
Farah Willems Werke entstehen in Serien. In der Bürgergalerie sind die Serien »Tabula Rasa«, »Le désert rouge« (die rote Wüste), »Série Crevaison Nocturnale« (die nächtliche Zerrissenheit), »Série Les Sylves« (Brach-Landschaften), »Musicolepsie« (Verrücktsein nach Musik) sowie die aktuelle »La mer et la nuit« (das Meer und die Nacht) zu sehen.

»Le cheval des neiges« (Das Schneepferd)
»Le cheval des neiges« (Das Schneepferd)

Für Horst-Rainer Judith, der das Werk Farah Willems betreut, gehen die Bilder »mitten ins Herz«, fangen die Betrachter direkt emotional ein. »Ich kenne niemanden, der nicht berührt gewesen ist von den Bildern Farah Willems«, so Judith. Farben werden als Symbole benutzt, rot etwa für die Liebe, aber auch den Kampf – haben also mehrdimensionale Ausprägungen. Andere symbolische Zeichen verwendet Farah Willem als Ornamente.

Tristia-Série: »Le désert rouge« (Die rote Wüste)
Tristia-Série:
»Le désert rouge« (Die rote Wüste)

Aus der Ferne schmückend wirkende Muster werden zu Buchstaben oder Ziffern, wenn der Betrachter den Bildern ganz nahe kommt. Die Kunsthistorikerin Yanine Esquivel sieht dann auch eine »Tendenz zu den Symbolisten« im Werk Farah Willems. Aber »auch ohne Erklärungen rühren die Bilder Farah Willems jeden auf individuelle Weise, bringen Saiten zum Klingen, die vorher stumm gewesen sein mögen« (Andrea und Wolfgang Claussen).
Insgesamt sind 63 Bilder in dieser Ausstellung zu sehen. Die Ausstellung ist bis zum 4. Juli geöffnet und stellt auch eine Stationen der »7. Neumünsteraner Museumsnacht« am 24. Mai (19 – 24 Uhr) dar.

Yanine Esquivel und Horst-Rainer Judith in der Bürgergalerie.
Yanine Esquivel und Horst-Rainer Judith in der Bürgergalerie.